Social Entrepreneurship

Innovation and Impact

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Die Pandemie hat viele Entwicklungen beschleunigt und wir stehen vor der Frage was uns wichtig ist. Ökonomisches Wachstum? Gesundheit? Ein sicherer Arbeitsplatz? Klimaschutz? Gerade bei letzterem sind die nächsten zehn Jahre entscheidend – zehn Jahre, fast 4000 Tage, sind nicht viel für Entwicklungen, die so langfristige Auswirkungen haben werden. Aber es ist genug, um Veränderung zu bewirken – genug um aus Krisen, Chancen zu machen.

Das ist aber eine Entscheidung, die wir treffen müssen. Es ist ziemlich klar wo der Weg endet, wenn wir es nicht tun. Die Frage ist, wie verhindern wir das? Was ist unser Master-Plan? Mein Eindruck ist, dass wir aufhören müssen von anderen zu erwarten, dass sie unsere Probleme lösen. Viele meinen, dass wir Organisationen haben, Politiker die gewählt sind, die Entscheidungsgewalt haben, diese sollten sich den großen gesellschaftspolitischen Problemen widmen. Es ist keine gute Option zu sagen, die anderen machen das, wenn sie es nicht tun.

Wie gehen wir damit um? Wir müssen die Verantwortung zurück zur Mehrheitsgesellschaft bringen. Das Gute daran ist, sie ist bereit dafür. Wir sehen Jugendbewegungen in bisher ungeahnten Dimensionen. Sie haben Ideen, sie haben Aufmerksamkeit. Was sie noch nicht herausgefunden haben ist wie sie den größten Impact haben – sich an Protest zu beteiligen ist allein noch kein Fortschritt. Veränderung ist Fortschritt.

Was wir brauchen ist das Mindset eines Entrepreneurs - mit dem Mind-Set eines Start-Ups die gesellschaftlichen, politischen oder ökologischen Probleme unserer Zeit adressieren. Die Start-Ups der letzten 15 Jahre haben uns gezeigt, welche Formate wirklich Veränderung bewegen kann in einer Welt die hochgradig komplex, extrem ungewiss und unbeständig ist. Was ist ein Start-Up Mindset? Start small, move fast and fail early – wenn man ein Problem lösen möchte für das man die Lösung noch nicht kennt, dann funktioniert eine top down Ansatz nicht bei dem man sich an den Schreibtisch setzt und eine Lösung erarbeitet. Man muss hingehen, man muss wagen und auch mal scheitern.

Die Klimakrise ist ein gutes Beispiel – wir wissen was gemacht werden muss z.B. dass Emissionen gesenkt werden müssen. Wir würden uns alle gerne wünschen, dass es die eine Lösung gibt, die unseren CO2-Ausstoß reduziert. Die gibt es aber nicht. Was es gibt sind hunderte und tausende von Ideen, die es alle wert sind umgesetzt zu werden. Darunter wird es auch Ideen geben, die weitaus mehr Impact haben als andere. Aber die einen hätte es ohne die anderen nie gegeben.

Das schöne an dem Entrepreneur-Spirit ist, dass es eine keine Argumentationsprozess ist. Man macht. Man zeigt, dass es eine Lösung gibt und dass sie funktionieren kann. Es gibt kein stärkeres Argument, als die Umsetzung.

Es gibt viele Beispiele von Impact-Unternehmerinnen und Unternehmer, die außerordentlichen Einfluss darauf hatten oder noch dabei sind zu haben wie wir leben und wie wir Probleme der Zukunft angehen. Der wahrscheinlich Prominenteste ist Elon Musk. Niemand hat geglaubt, dass man Elektrofahrzeuge in die Autoindustrie bringen kann. Statt eine Idee voranzutragen, hat er eine Idee umgesetzt. Und ist gescheitert, immer und immer wieder. Aber er hat Druck auf die Autoindustrie ausgeübt wie niemand anderes. Dass wir heute eine Prämie über 9.000 Euro haben, die einzig und allein für Elektroautos gilt, wäre unvorstellbar gewesen. Und nicht möglich ohne Menschen wie ihn.

Es sind aber gerade die Menschen, die uns nicht als erstes einfallen, wenn wir an Entrepreneurship und Impact denken. Gerade in den letzten paar Jahren hat sich einiges verändert. Milena Glimbovski war 24 und der Überzeugung, dass für uns Einkaufen ohne Plastik möglich sein muss. Die Industrie erwiderte, dass dies logistisch unmöglich wäre. Aber sie hat es geschafft. Mit Crowdfunding hat sie den ersten Unverpackt-Laden gegründet und heute sind jedem Unverpackt-Läden ein Begriff. Damit dass sie ihre Idee selbst umgesetzt hat, hat sie Druck ausgeübt wie sonst keiner. Dass heute die EU Einwegplastik verbiet und es ein Verbot für Plastiktüten gibt, wäre unvorstellbar gewesen. Und nicht mögliche ohne Menschen wie Milena.